Vergebung

Teilbeitrag zu »Die falsche Identität« von Allen Watson, gechrieben 2001
Und so bewegen wir uns zu dem letztendlichen Schlüssel zum Umgang mit dem Ego, dem Ziel, zu dem uns Verantwortlichkeit und Beobachtung hinaufgeführt haben: Vergebung.

Wenn wir in der Lage sind, Verantwortung für das Ego zu übernehmen und es ohne Urteil zu betrachten, werden wir in der Lage sein, unseren Ärger und unsere Angst als einen Ruf nach Liebe zu verstehen. Warum ärgere ich mich über meinen Ehepartner? Weil ich ihre bzw. seine Handlungen als lieblos wahrnehme, und ich möchte geliebt werden. Im Wahne meines Ego glaube ich irgendwie, daß Ärgerlichwerden, Angriff und Schuldzuweisung die Liebe hervorbringen werden, die ich so sehr ersehne. Natürlich kann Angriff nur Angriff hervorbringen; meine Handlungen sind wahnsinnig. Aber es ist ebenfalls wahnsinnig, mich für mein Verhalten schuldig zu fühlen, es ist, in Wahrheit, nichts anderes als ein Ruf nach Liebe. Eine fehlgeleitete Form, nach Liebe zu rufen, - aber dessen ungeachtet ein Ruf nach Liebe.

Der Kurs beharrt darauf, daß alles letzlich in zwei Kategorien fällt: Entweder Liebe - oder ein Ruf nach Liebe. Indem wir für unsere Egos verantwortlich werden und beginnen, sie zu betrachten, lernen wir, jede Manifestation des Ego als eine Form des Rufes nach GOTT neu zu interpretieren: »Sieh im Ruf des Hasses und in jeder Phantasie, die aufsteigt, um dich aufzuhalten, allein den Hilferuf, der unaufhörlich von dir zu deinem Schöpfer aufsteigt.« (T16- IV.11:6) Vielleicht bestehst du weiter darauf, kitschig-romantische Liebesbeziehungen einzugehen, auf der Suche nach jemandem, der dich glücklich macht; vielleicht bemerkst du dein ständiges Verlangen, immer mehr »Dinge« anzuhäufen. Vielleicht hast du ein hitziges Temperament. Wenn du willens bist, Verantwortung für diese Dinge zu übernehmen (Zitat: Ich tue dieses nur mir selber an)), und sie einfach nichtwertend zur Kenntnis nimmst, kommt das Urteil des HEILIGEN GEISTES, um dein eigenes zu ersetzen. Du wirst anfangen zu sehen, daß jedes dieser Dinge ein Hilferuf ist, ein Verlangen nach Erfüllung, eine Sehnsucht nach Liebe. Der Ruf, das Verlangen, die Sehnsucht sind nicht falsch! Die angewandten Mittel sind fehlerhaft, das ist alles. Wie kannst du dich selbst dafür verdammen, daß du um Hilfe rufst? Deine sogenannten »Sünden« sind in Wahrheit Gebete von dir zu GOTT, und sie sagen : »Hilf!«

Du bist nicht das Ego. Du bist der heilige Sohn GOTTES, der seine IDENTITÄT vergessen hat, der um Hilfe schreit auf die einzige Weise, die ihm bis jetzt bekannt war. Du hast dich selbst überzeugt, daß Angriff dir das beschaffen kann, was du dir wünscht, daß Angriff dir zu Liebe und Erfüllung verhelfen könnte. Jetzt erkennst du, daß du fehlgeleitet warst. Aber du siehst auch, daß du die Macht hast, eine neue Wahl zu treffen. Du erkennst, daß all deine Irrtümer nichts daran geändert haben, wer du bist. Du bist noch immer GOTTES geliebter und liebender SOHN. Indem du dich mit der Liebe identifizierst, wirst du deine wahre Sicherheit und Erfüllung finden.

»Du wirst dich mit dem identifizieren, von dem du denkst, daß es dich sicher machen wird. Was es auch immer sein mag, du wirst glauben, daß es mit dir eins ist. Deine Sicherheit liegt in der Wahrheit, nicht in Lügen. Die Liebe ist deine Sicherheit. Die Angst existiert nicht. Identifiziere dich mit der Liebe, und du bist sicher. Identifiziere dich mit der Liebe, und du bist zu Hause. Identifiziere dich mit der Liebe, und finde dein SELBST.« (Ü-II.5.5:1-7)