Verantwortlichkeit

Teilbeitrag zu »Die falsche Identität« von Allen Watson, gechrieben 2001
Der erste Schlüsselschritt ist Verantwortlichkeit. Wir müssen willens werden, für unsere eigenen Egos verantwortlich zu sein.

»Fürchte dich nicht vor dem Ego. Es ist von deinem Geist abhängig, und so, wie du es machtest, indem du an es glaubtest, kannst du es dadurch auflösen, daß du den Glauben an es zurücknimmst. Projiziere die Verantwortung für deinen Glauben an es nicht auf irgend jemand anderen, sonst wirst du den Glauben beibehalten. Wenn du bereit bist, die alleinige Verantwortung für die Existenz des Egos zu übernehmen, dann hast du allen Ärger und allen Angriff abgelegt, weil sie aus dem Versuch herrühren, die Verantwortung für deine eigenen Irrtümer zu projizieren.« (T-7.VIII.5:1-4)

Ärger und Angriff also - die augenfälligsten Zeugnisse für das Ego - sind einfach ein Weg, wie unser Geist versucht, Verantwortung für das Ego von der Hand zu weisen. Wenn wir bereit sind, für es verantwortlich zu sein, werden Ärger und Angriff nicht mehr da sein. Verantwortlich sein meint, schlicht und einfach, daß wir aufhören, die Schuld für das Ego auf irgend etwas außerhalb von uns selbst zu schieben, seien das Umstände (»Ich habe Depressionen, weil mein Chef mich heute gefeuert hat«), oder andere Leute (»Ich bin ärgerlich, weil sie sich mit jemand anders trifft«), oder GOTT (»Warum ließ GOTT es zu, daß mein Freund krank wurde und starb?«). Lektion 70 im Übungsbuch macht sehr klar, »...daß nichts außerhalb von dir dich verletzen oder deinen Frieden stören oder dich in irgendeiner Weise aufregen kann« (W-I.70.2:2).

Der Beginn der Weisheit ist, laut Kurs, zu realisieren, daß »...du dir dieses selber antust« (T-27.VIII.10:1). Wenn mein Ego aufbraust, tue ich das, nicht irgend etwas oder irgend jemand außerhalb von mir. Ich bin verantwortlich für mein eigenes Ego. Niemand anderes in meinem Geist denkt Ego-Gedanken. Nur ich.

Sind wir erst einmal willig, Verantwortung für das Ego zu übernehmen, können wir gefahrlos beginnen, es zu beobachten. Du kannst ein Problem nicht lösen, wenn du nicht gewillt bist, es zu sehen. Angenommen, ich brause plötzlich ärgerlich auf und sage schroffe Worte zu jemandem, der mir nahe ist. Wenn ich der anderen Person die Schuld für diesen Ärger gebe, indem ich ihr Verhalten zum Grund meines Ärger mache, kann ich mein Ego noch nicht einmal sehen. Alles, was ich sehe, ist »deren Sünde«. Falls ich willens bin, verantwortlich zu sein, zu verstehen, daß ich aus irgend einem wahnsinnigen Ego-Grund gewählt habe, ärgerlich anstatt liebevoll zu sein, dann und nur dann werde ich in der Lage sein, meine eigene lieblose Wahl heilen zu lassen. Und nur dann wird der HEILIGE GEIST in die Lage versetzt, mir den Ruf nach Liebe in meinem Bruder zu zeigen, genau an der Stelle, wo ich Angriff wahrgenommen habe.