Teilbeitrag zu »Der Heilige Augenblick« von Allen Watson, gechrieben 2001
Dies ist subtil. Wir denken, unser Verständnis ist »ein mächtiger Beitrag für die Wahrheit« (7:5-7). Wir sind überzeugt, daß wir verstehen müssen, was der heilige Augenblick ist und wie er funktioniert, bevor wir ihn erfahren können. Wir irren uns. Wir brauchen überhaupt nichts zu verstehen! Der heilige Augenblick bringt Frieden, und ohne Frieden ist Verständnis unmöglich (T-14.XI.12:4). Wir können nicht wirklich verstehen, bevor wir den Frieden des heiligen Augenblicks erfahren. Warten auf Verständnis ist wieder einmal ein weiterer Weg des Ego, uns vom heiligen Augenblick abzuhalten, ein weiterer Versuch, uns selbst zu geben, was der heilige Augenblick uns gibt.
Wir erlangen den heiligen Augenblick, wenn wir akzeptieren, daß wir gar nichts verstehen und darum bitten, belehrt zu werden. Der Versuch, selbst etwas zu verstehen, ist sowohl arrogant als auch frustrierend. Wir fühlen uns vom Frieden abgehalten, weil wir nicht verstehen, wie wir ihn bekommen können. Wir kämpfen, wir beten, wir zerbrechen uns den Kopf bei dem Versuch zu verstehen, wie wir den heiligen Augenblick »bekommen« können. Wir können ohne den HEILIGEN GEIST nicht verstehen. Wir bitten uns selbst um das Unmögliche. Aber der heilige Augenblick verlangt nichts, »was du nicht gleich jetzt geben kannst« (7:7). Jetzt, in diesem Augenblick, kann jeder von uns erkennen, daß wir nicht verstehen, und um Verständnis bitten. Jetzt, in diesem Augenblick, kann jeder von uns sagen: »Ich bin bereit, meine dunklen Gedanken entfernen zu lassen, obwohl ich nicht verstehe, wie dies funktioniert.« Und das ist alles, worum gebeten wird: Verlangen und Bereitwilligkeit, und selbst dies muß nicht stark oder perfekt sein.