Teilbeitrag zu »Der Heilige Augenblick« von Allen Watson, gechrieben 2001
Ein anderer Überredungsversuch des Ego, uns vom heiligen Augenblick fernzuhalten, ist die Täuschung, uns aus falscher Demut heraus mit Kleinheit zufrieden zu geben (3:1,2). Manchmal scheint die Herrlichkeit des heiligen Augenblicks eine so große Sache zu sein, daß wir aus lauter Demut davon überzeugt sind, wir sollten nicht erwarten, ihn zu erreichen. Wir geben uns mit Kleinheit zufrieden. »Kleinheit« ist ein Ausdruck, den der Kurs für die Ego-Identifikation benutzt. Mit Kleinheit zufrieden zu sein bedeutet einfach, daß wir unser Leben akzeptieren wie es ist. Wir erwarten keine heiligen Augenblicke; wir erwarten wesentlich weniger als ein Leben zu leben, das ein einziger ununterbrochener heiliger Augenblick ist. Wir sagen uns: »Ich bin nicht heilig. Diese Art der Erfahrung ist nicht für mich.« Dies ist nach Aussage des Kurses keine Demut, dies ist Arroganz. Wir sagen GOTT, daß er unrecht in Bezug auf uns hat. ER sagt, daß wir den heiligen Augenblick verdienen, und wir leugnen dies. ER sagt, daß wir dafür bereit sind, und wir sagen, wir sind es nicht.
Oft hindern wir uns am heiligen Augenblick, weil wir denken, wir haben ihn nicht verdient. Dies ist nicht selten der Falls, es ist eine starre Überzeugung unseres Geistes (3:3-5).
Der Kurs ermutigt zu einer Art heiligen Unzufriedenheit. Er »ermutigt« nicht nur, sondern sagt, sie sei notwendig: »Vielmehr erfordert sie [die Demut], daß du dich nicht mit weniger zufrieden gibst als mit einer Größe, die nicht von dir kommt« (3:2). Unser Verlangen nach dem heiligen Augenblick geht seinem Kommen voraus und macht uns für ihn bereit (1:1-3). Wir werden gebeten, nicht mit weniger zufrieden zu sein als mit unserem vollem Potential als spirituelle Wesen, als SÖHNE GOTTES.
Wenn GOTT uns erschaffen hat, dann müssen wir als SEINE Schöpfung es wert sein, als SEINE Wohnstatt zu dienen. ER hat uns als würdig für den heiligen Augenblick erschaffen. Daher ist unser Beharren darauf, nicht würdig zu sein, nur der Ausdruck des Wunsches unseres Egos, etwas zu sein, was wir nicht sind. Wir sind nicht deshalb würdig, weil wir irgend etwas getan haben, noch sind wir unwürdig auf Grund irgendeiner Tat. Was wir getan oder nicht getan haben, hat damit überhaupt nichts zu tun. Wir sind würdig, weil GOTT uns als würdig geschaffen hat. Punkt. Wir können die Gefühle von Unwürdigkeit vergessen und einfach kommen. Weil ER uns einläd. Weil ER sagt, wir gehören zu IHM im heiligen Augenblick.